26. Juni: Gemeinsame Johannisfeier der Johanniter und Malteser in Stuttgart

Gottesdienst und Festakt mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Neuen Schloss

Mit der bundesweiten „Johannisfeier“, die am 26. Juni mit einem Gottesdienst und einem Festakt im Neuen Schloss in Stuttgart begangen wurde, gedachten die beiden großen christlichen Hilfsorganisationen – der Malteser Hilfsdienst und die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. – ihres Ordenspatrons Johannes des Täufers. Beide, Johanniter und Malteser, haben ihren Ursprung im Ritter- und Hospitalorden vom Heiligen Johannes zu Jerusalem, der vor mehr als 900 Jahren gegründet wurde.

Bei dem Festakt würdigte Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Arbeit der beiden Hilfsorganisationen: „Für wenige gilt so sehr wie für die Hilfs- und Rettungsdienste, für die vielen Sanitäter, Spezialisten und Ehrenamtlichen, die dort ihren Dienst versehen: Der Mensch im Mittelpunkt. Der Mensch direkt vor einem, in seiner Not, mit seinen Bedürfnissen, mit seinen Ängsten. Hinter das in solchen Momenten alles andere zurückstehen muss.“

Der Präsident der Malteser, Georg Khevenhüller, beschrieb das vielfältige Engagement der Ehrenamtlichen - unter anderem in der Hilfe für geflüchtete Menschen aus der Ukraine. Aus der aktuellen Arbeit der Flüchtlingshilfe berichteten Mitarbeitende in einer Talkrunde.

Für ein gemeinsames Projekt zur psychosozialen Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in der Westukraine brachten die beiden Präsidenten von Johannitern und Maltesern mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann symbolisch bunte Bastelkoffer auf den Weg.

Impressionen der Johannisfeier 2023

Fotocredits: Christian Vierfuss/vierfussmedia.com

Gemeinsame Geschichte der Malteser und Johanniter

In der Zeit der Kreuzzüge zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert betrieben Pilger in Jerusalem ein Hospital, in dem sie als Laienbrüder Kranke umsorgten. Aus diesem erfolgreichen „Hospital des Heiligen Johannes des Täufers“ ging 1099 nach der Eroberung Jerusalems der Johanniterorden hervor. In dem Orden engagierten sich bald zum Schutz der Pilger auch europäische Ritter. Nach der Rückeroberung Jerusalems blieb der Orden als Organisation über Jahrhunderte bestehen. Er verlegte mehrfach sein Hauptquartier: zuerst nach Zypern, dann nach Rhodos, später nach Malta. Nach dem Verlust von Malta blieben die nun „Malteserritter“ als Institution der katholischen Kirche erhalten.

Im 19. Jahrhundert wurde der Johanniterorden in Deutschland von dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV innerhalb der evangelischen Kirche wiederbelebt. Die beiden Orden sind bis heute weltweit tätig und gründeten Mitte des 20. Jahrhunderts jeweils ihre Hilfsorganisationen, „Malteser Hilfsdienst e.V.“ und „Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.“ Das gemeinsame Symbol verbindet die beiden Werke: das weiße Kreuz mit acht Spitzen auf rotem oder schwarzem Grund. Zur Erinnerung an die gemeinsame Geschichte feiern die beiden Orden und Hilfsorganisationen jedes Jahr im Juni den Namenstag ihres Patrons Johannes der Täufer. Die gemeinsame Johannisfeier der Malteser und Johanniter findet rund um den Johannistag jedes Jahr in einer anderen Landeshauptstadt Deutschlands statt.

 

Weitere Informationen:

https://www.johanniter.de/

https://www.malteser.de/