Der 37. Malteser Sonnenzug - Ein Tag voller Herzlichkeit am Bodensee

Aus allen Teilen Baden-Württembergs kamen die Malteser und ihre Gäste zum Ausflug an den Bodensee.
Der Tag begann mit der Heiligen Messe am Hafen in Friedrichshafen. Diözesanleiter Karl-Eugen Graf von Neipperg bei der Begrüßung.
800 Portionen Kartoffelsuppe und 1220 Saitenwürstchen wurden für den Tag von den Maltesern Kirchheim für den Tag vorbereitet.
Auch Kinder und Familien waren an Bord der beiden Ausflugsschiffe. Fotos: Malteser

Mit 15 Reisebussen und Malteser Fahrzeugen kamen die Malteser aus den Gliederungen Aalen, Biberach, Ellwangen, Engelsbrand, Freudenstadt, Friedrichshafen, Göppingen, Kornwestheim, Nürtingen, Stockach, Stuttgart, Unterschneidheim und Weingarten. Die Malteser kümmerten sich um die Planung, Organisation, Verpflegung, Logistik, den Sanitätsdienst und die Betreuung für die meist älteren Gäste oder engagierten sich als Busleiter/-in oder Sanitäter/-in.

Bereits am Vortag reiste die Gliederung Kirchheim an. Die Helfenden bereiteten, wie schon seit vielen Jahren, auch bei diesem Sonnenzug die Verpflegung vor. Dieses Jahr gab es 800 Portionen Kartoffelsuppe mit insgesamt 1220 Saitenwürstchen.

Fast wie eine Wallfahrt: Heilige Messe am Hafen  

Nach Ankunft begrüßte Diözesanleiter Karl-Eugen Graf von Neipperg die Gäste am Hafen und es wurden die ersten Gäste auf die zwei Ausflugsschiffe der Weißen Flotte begleitet. Unter den Pavillons oder bereits am Deck der Schiffe verfolgten die Menschen den Gottesdienst, den Malteser Diözesanleiter Vitus von Waldburg-Zeil mit allen Teilnehmenden feierte und der von der Musikkapelle Wolfegg musikalisch begleitet wurde. 

Die Einsatzkräfte der Gliederung Ravensburg/Weingarten kümmerten sich um die Logistik rund um den Gottesdienst, stellten während der Heiligen Messe am Hafen einen Rettungswagen und übernahmen die sanitätsdienstliche Absicherung der Veranstaltung.

Die anschließende Rundfahrt auf zwei Ausflugsschiffen, der MS Schwaben und MS Zeppelin, war für alle ein Erlebnis: Auf jedem der Schiffe sorgte eine Musikkapelle für Unterhaltung - die Musikkapelle Wolfegg und die Katzawäldele Musikanten aus Bergareute.

Eindrücke der Teilnehmenden

„Ich bin gern am Bodensee und es ist sehr schön hier“, freute sich zum Beispiel die 92-jährige Erna K. aus Freudenstadt. Vor drei Jahren war ihr Mann gestorben, den sie immer in das Café Malta der Malteser brachte – heute reiste sie selbst als Gast beim Sonnenzug mit. „Das Wetter könnte besser sein, aber es ist trotzdem schön und unterhaltsam hier.“

Dieter W., der beim ersten Sonnenzug 1971 selbst mithalf und heute als Gast mitfuhr, erzählte: „Damals haben wir alles sehr behelfsmäßig organisiert. Alle fuhren von Stuttgart aus mit dem Zug an den Bodensee. auch die Schiffe waren sehr einfach – heute ist das alles ganz anders. Es ist toll zu sehen, wie alle zupacken.“

Auch für die vielen ehrenamtlichen Malteser war der Sonnenzug wieder ein großes Event – nicht zuletzt, da sich hier wieder viele Ehrenamtliche begegnen. „Der Sonnenzug an den Bodensee hat mir als Helfer große Freude bereitet. Es kam von den Gästen so viel an dankbaren Reaktionen zurück“, so Friedemann Kurtz aus Stuttgart. „Sehr geschätzt wird von den Teilnehmern, dass sie sich gut aufgehoben fühlen und bei gesundheitlichen Problemen immer ein kompetenter Helfer in der Nähe ist.“

Medizinischer Notfall wurde versorgt / Positives Fazit zum Tag

Ein medizinischer Notfall forderte diesmal das eingesetzte Notfallteam. Die Weiterversorgung der Patientin erforderte einen Zwischenstopp in Meersburg, wo sie dem Rettungsdienst übergeben wurde. Ansonsten verlief die Fahrt zum Glück ohne Zwischenfälle und Georg Kolb, seit 1983 organisatorischer Leiter des Sonnenzugs, konnte ein positives Fazit ziehen: „Wenn man die strahlenden Gesichter sieht: Es hat sich wieder gelohnt.“

Erst als sich erschöpft, aber glücklich, alle wieder in ihren Bussen auf den Heimweg machten, kam die Sonne durch. „Das war ein schöner Ausflug“, meinte die 95-jährige Annemarie K. aus Esslingen. „Ich habe teilgenommen, da ich mich manchmal einsam fühle. Die Helferinnen und Helfer hier waren alle sehr nett und die Gemeinschaft tut sehr gut.“ Auf der Heimfahrt kam sie mit einem anderen Ehepaar aus Esslingen ins Gespräch – gemeinsam fuhren sie dann in den Heimatort.