Knietzsche trifft die Malteser – ein Buch, das über das Leben spricht

Anja von Kampen: Knietzsche ist ein Teil von mir, wir teilen uns Herz und Gehirn. Gleichzeitig ist er ein ganz normaler Junge, der nicht besonders cool oder sportlich ist und sogar ein bisschen schusselig. Statt Fußball zu spielen liebt er es, sich Gedanken zu machen. Am liebsten über die großen Themen des Lebens, wie Angst, Inklusion oder Zeit.

Anja von Kampen: Wir haben 2012 für das ARD-Fernsehen eine Sendung für die Themenwoche „Leben mit dem Tod“ produziert - da ist Knietzsche auf die Welt gekommen. Die ungewöhnlich leichte, undramatische Art hat dafür gesorgt, dass wir zu so etwas wie Gallionsfiguren der guten Laune wurden, wenn es um den Tod geht. Nach den Filmen gab es dann schnell auch Bücher. Viele Hospizmitarbeitende haben sich gewünscht, dass Knietzsche auch die Hospizarbeit erklärt. Das Minibuch will einen positiven und vor allem hoffnungsvollen Blick auf das Leben zu werfen – zu dem auch ganz selbstverständlich das Ende gehört.  

Anja von Kampen: Meine Arbeit bringt es mit sich, dass ich viele Menschen kenne, die im Hospizkontext arbeiten. Sowohl fest angestellt als auch im Ehrenamt. Ich liebe, verehre und schätze sie alle. Wer sich hier richtig fühlt, muss ein großes Herz haben und sich für andere Menschen interessieren. Und wer sich plötzlich als Besucher in dieser Welt wiederfindet, der weiß sofort, dass er in guten Händen ist.

Anja von Kampen: Ein unaufgeregtes und sogar oft noch lustiges Beschäftigen mit ernsten Themen hat offensichtlich in unserer Gesellschaft gefehlt. Wir sind bekannt geworden, ohne jemals einen Cent für Werbung gehabt zu haben. Die schöne alte Mund zu Mund Propaganda gibt es also noch und das ist das schönste Kompliment und die größte Wertschätzung, die es geben kann. Das große Geheimnis, warum das so funktioniert, ist mit Sicherheit das Phänomen, dass wir nicht nur von Kindern geliebt werden, sondern mindestens genauso von Erwachsenen.  

Anja von Kampen: Viele brauchen das dringend, andere nicht. Manche Leute denken immer noch, man müsse Kinder vor dem Tod beschützen. Dieser Gedanke resultiert aus eigenen Ängsten und ist meiner Meinung nach falsch. Inzwischen kann ich nach so vielen Veranstaltungen mit Kindern sogar den Beweis antreten. Mit der „Knietzschifizierung“ bekennen sich ganze Städte oder Landkreise dazu, dass mit Kindern mit Kindern über den Tod gesprochen wird. Mit den Maltesern haben wir zum Beispiel den Ostalbkreis knietzschifiziert. Schauen Sie mal auf www.knietzsche.com/knietzschifizierung - da gibt es weitere Infos.

Anja von Kampen: Die Malteser waren und sind vor allem wunderbare Partner. Ich habe mir mit euch im Herzen und Kolleginnen aus der Branche eine Analogie ausdenken können, die die Hospizarbeit liebevoll verspielt verständlich macht. Mein großartiges Beraterteam hat mich laufen lassen und ist meinen Ideen gefolgt. Ohne zu spoilern kann ich verraten: „Knietzsche und die Hospizarbeit“ ist wahnsinnig schön und verschenkt eine Riesenladung tröstliche Hoffnung und gute Gefühle. Und dazwischen schwirren überall Hummeln, die das Leben besser machen.

Mehr verrate ich nicht und jeder einzelne Leser von ganz klein bis uralt holt sich genau das aus der Geschichte, was gerade besonders guttut.