Ökumenische "Woche für das Leben"

Ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und -begleiter der Malteser kümmern sich oft über Jahre hinweg um die betroffenen Familien. Foto: Malteser
Ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und -begleiter der Malteser kümmern sich oft über Jahre hinweg um die betroffenen Familien. Foto: Malteser

Vom 17. bis 24. April setzen sich die beiden großen christlichen Kirchen mit ihrer „Woche für das Leben“ für den Wert und die Würde menschlichen Lebens ein. Die Malteser weisen in diesem Zusammenhang besonders auf das diesjährige Motto „Leben im Sterben“ hin. Angesichts einer neu aufgeflammten Diskussion um selbstbestimmtes Sterben und Beihilfe zum Suizid sehen die Malteser den Staat vor der Herausforderung, ganzheitliche Hilfeleistungen bekannter zu machen und zu fördern. Dazu gehört insbesondere der Ausbau der ambulanten Palliativ- und Hospizversorgung für schwerkranke und sterbende Menschen.

Mit der ambulanten Hospizarbeit und vorwiegend Kinder- und Jugendhospizdiensten unterstützen die Malteser in Baden-Württemberg seit über 20 Jahren sterbende Menschen und ihre Angehörigen, um die wertvolle letzte Lebenszeit nutzen zu können. „Wir stehen Menschen in Krisen bei und signalisieren: Wir sind für dich da, denn du bist von Gott gewollt und angenommen“, sagt Bernhard Bayer, Referent für Hospizarbeit bei den Maltesern in der Diözese Rottenburg-Stuttgart. "Wir begleiten die Menschen in Krankheit und im Sterben, damit sie ihre letzte Lebensphase selbstbestimmt gestalten können. Wir sind vertrauensvolle Gesprächspartner für die betroffenen Kinder und Jugendlichen und für die ganze Familie. Gleichzeitig unterstützen wir weder bei der Vorbereitung noch bei der Durchführung eines Suizids“, sagt Bayer.

Wenn Kinder und Jugendliche von einer lebensbegrenzenden oder lebensbedrohlichen Erkrankung betroffen sind, brauchen sie und ihre Familien besondere Hilfe. Ehrenamtlich tätige Hospizmitarbeiterinnen und -mitarbeiter kümmern sich während der gesamten Lebens-, Sterbe- und Trauerphase oft über Jahre hinweg um die betroffenen Familien. Dabei orientieren sie sich an den Bedürfnissen und Wünschen der erkrankten Kinder und Jugendlichen und haben gleichzeitig deren ganze Familie im Blick. Sie beraten in Fragen der Palliativversorgung, sind Ansprechpartner und Tröster, wenn ein Geschwisterkind oder ein Elternteil im Sterben liegt oder gestorben ist, und bieten Geschwister- oder Trauergruppen an. In Trauercafés können sich Eltern verstorbener Kinder mit Gleichbetroffenen austauschen.

Die ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleiter der Malteser werden in Schulungen gezielt auf ihre Aufgaben vorbereitet und unterliegen der Schweigepflicht. Ihre Hilfe ist an keinerlei Nationalität, Weltanschauung oder soziale Stellung gebunden und für alle kostenfrei.

Kinder und Jugendhospizarbeit ist ein wichtiger Teil der Malteser Hospizarbeit, bundesweit sind die Malteser führend in diesem Bereich. Bereits 1999 haben sie zusammen mit der katholischen Kirchengemeinde in Kirchheim unter Teck den ersten ambulanten Kinderhospizdienst in Süddeutschland gegründet. Inzwischen bieten die Malteser an 39 Standorten in Deutschland – 15 davon in Baden-Württemberg – Kinder- und Jugendhospizdienste an. Allein im Jahr 2020 haben hier rund 300 ehrenamtliche Malteser Hospizmitarbeiter knapp 200 Familien mit einem schwerkranken Kind oder Jugendlichen oder einem sterbenden Elternteil begleitet.

Die „Woche für das Leben“ will das Bewusstsein für den Wert des menschlichen Lebens schärfen und bietet dazu ein reichhaltiges Programm und interessante Beiträge an (www.woche-fuer-das-Leben.de). 

Wer mehr über die Unterstützung von schwer erkrankten Menschen, ihren Angehörigen und Freunden durch die ambulante Hospizarbeit erfahren möchte, kann sich direkt an die Malteser in Baden-Württemberg wenden. Auch in Corona-Zeiten stehen Wege offen, kranken Menschen und Zugehörigen gezielt zu helfen. 

Interessierte, die sich nach einer fundierten Vorbereitung ein ehrenamtliches Engagement als Hospizbegleiterin oder Hospizbegleiter vorstellen können, wenden sich bitte an die Malteser Diözesangeschäftsstellen in Freiburg oder Stuttgart. 

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